Der Verlag als Exil

Verfolgte Autor:innen und verbotene Literatur im Axel Holmströms förlag

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag am 30.09.2024.
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Braucht Literatur Verbündete? Wenn ja, wer waren die Verbündetender deutschsprachigen Exilliteratur? Zwischen 1910 bis 1947 existiertein Schweden der nach seinem Eigentümer benannte Verlag AxelHolmströms förlag, zu dessen Autor:innen u. a. B. Traven, Upton Sinclairund Lisa Tetzner gehörten. Axel Holmström betätigte sich zunächstin linksradikalen Kreisen und entwickelte sich dann zu einerumtriebigen Kulturpersönlichkeit, die sich der Veröffentlichung vonsozial engagierter, antifaschistischer und insgesamt widerständigerLiteratur verschrieb. Seine Hauptaufgabe sah er darin, internationaleLiteratur in der schwedischen Arbeiterbewegung bekannt zu machen.Diese Mehrfachausrichtung führte dazu, dass er zwischen 1933 und1947 seinen Verlag zu einem Exil für Literatur machte, die andernortsin Europa nicht mehr erscheinen konnte. Die Untersuchung zeichnetzunächst Axel Holmströms Entwicklung vom Aktivisten zum Publizistennach, inspiziert dann die spezifische Arbeitsweise seines Verlags,rekons
truiert sein politisches und literarisches Programm undgeht dann in eine Nahaufnahme der Exilliteratur im Verlag. Hierbeiist die Frage leitend, welche Einflüsse die komplizierten Veröffentlichungsbedingungendes Exils auf die Gestaltung der Texte und denVerlauf von Autor:innenkarrieren hatte. Die multimethodisch angelegteStudie bringt zum ersten Mal biographische, literatursoziologischeund kommunikationstheoretische Konzepte zusammen.

Judith Wassiltschenko studierte Skandinavistik und Kulturanthropologiein Göttingen und Bergen/Norwegen und wurde 2022 mit einerArbeit zum schwedischen Axel Holmströms förlag promoviert.
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