Im Zugriff von Fürsorge und Polizei

Erfahrungen sozialrassistischer Verfolgung im Nationalsozialismus

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag am 15.08.2024.
22,00 €
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Verfolgung durch die nationalsozialistische Fürsorge: Hintergründe, Quellen, beteiligte Instanzen sowie Erfahrungen und Strategien Betroffener.Im Fokus der nationalsozialistischen Wohlfahrtspflege stand die Fürsorge für die »Volksgemeinschaft«. Hilfsbedürftige, die sich unerwünscht verhielten, wurden von den Fürsorgebehörden als »gemeinschaftsfremd« ausgeschlossen. Bei der Zuschreibung einer vorgeblich erblich bedingten Abweichung wie auch bei einer Ausgrenzung als »asozial« und »arbeitsscheu« spielten durch Geschlechterbilder geprägte Erwartungen eine zentrale Rolle. Die ausgegrenzten Hilfsbedürftigen wurden mit vielfältigen eugenischen Zwangsmaßnahmen überzogen. Fürsorge, Wohlfahrtsanstalten, Jugend-, Arbeits- und Gesundheitsämter arbeiteten bei der Entrechtung der Betroffenen eng mit der Polizei und Justiz zusammen. Stigmatisierte Personen wurden von der Polizei zu Tausenden in »Vorbeugungshaft« genommen und in Konzentrationslager eingewiesen.In diesem Heft werden Fürsorge und
Zwangserziehungssysteme im Netzwerk nationalsozialistischer Verfolgungsinstanzen - auch über die Grenzen des Reichsgebiets hinaus - in den Blick genommen. Zudem wird nach konkreten wie auch transgenerationalen Auswirkungen auf die Betroffenen gefragt und deren Gegenwehr beispielhaft thematisiert.Mit Beiträgen von: Piotr Chruscielski, Oliver Gaida, Daniel Haberlah, Rense Havinga, Thomas Irmer, Sarah Könecke, Nikolas Lelle, Reimer Möller, Jan Neubauer, Stefan Romey, Laurens Schlicht und Frauke Steinhäuser.

Oliver Gaida, geb. 1988, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Ausstellungsprojekt zu im Nationalsozialismus als »Asoziale« und»Berufsverbrecher« verfolgte Menschen und Doktorand an der Humboldt Universität zu Berlin.
Alyn Sisic, geb. 1971, ist Leiterin der Gedenkstätten Bullenhuser Damm, Fuhlsbüttel, Poppenbüttel und des Geschichtsortes Stadthaus in der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen.
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